Herkunft

Die Bayerischen Zwerg-Landhühner stammen ursprünglich aus Bayern, insbesondere aus dem Landkreis Straubing-Bogen und den umliegenden Regionen. Über 60 Jahre lang überlebten diese Tiere als Relikt einer einst weit verbreiteten, bunten Landhuhnpopulation auf einem Bauernhof in Niederbayern.

 

Diese Rasse zeichnet sich durch ihre Anpassungsfähigkeit an das niederbayerische Klima und ihren starken Bruttrieb aus, beides wichtige Eigenschaften für die bäuerliche Haltung.

Geschichte

Die bunte Landhuhnpopulation Bayerns war ursprünglich in vielen Varianten verbreitet. Durch systematische Auswertung historischer Gemälde des Künstlers Julius Scheuerer (1859-1913) wurde ihre Existenz belegt.

 

Die Wiederentdeckung eines lebenden Bestandes im Jahr 2020 markierte einen Wendepunkt für diese fast vergessene Rasse. Seitdem tauchen immer wieder vereinzelt Reliktpopulationen im bayerischen Raum auf. Zudem wurden gezielte Erhaltungszuchtprogramme initiiert, um die Rasse zu erhalten.

 

Diese Hühner könnten genetisch mit anderen europäischen Zwerg-Landrassen wie den österreichischen Steinpiperln, aber auch den federfüßigen Zwerghühnern verwandt sein. Weitere genetische Forschungen sollen hier im Jahr 2025 stattfinden.

Ein bayerischer Fasanen-Züchter im Gespräch:

„Ich stamme aus dem bayerischen Wald. Ich habe mit 8 Jahren von meinem Onkel die ersten Zwergerl bekommen und züchte sie seither mit Unterbrechung meiner Ausbildungszeit. Das Ganze ist 35 Jahre her. Zu dieser Zeit waren die Zwergerl in unserer Gegend noch sehr häufig. Es gab sie in unterschiedlichen Farben, die auch reinrassig gezüchtet wurden. Die häufigsten Farben waren porzellanfarbig, wildfarbig, schwarz rotgesattelt und selten weiß. Die meisten waren einfachkämmig, es gab sie aber auch in rosenkämmig. Die Hühner wurden hauptsächlich zum Ausbrüten der Legehennen verwendet. Als ich nach meiner Ausbildungszeit wieder Zwergerl wollte, musste ich feststellen, dass es keine mehr gab.

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft hatte so unrentable Tiere unnötig gemacht. Lediglich ein Züchter hatte noch die Urtypen. Aus dieser Linie stammen meine Tiere. Bis vor kurzem konnte man immer wieder Tiere auf Taubenmärkten zukaufen. So habe ich eine zu starke Inzucht vermieden. Mittlerweile habe ich hauptsächlich porzellanfarbige. Ich züchte Fasanen und nutze die Zwergal als Ammen. Bis vor ca. 5 Jahren dachte ich, ich bin der letzte Züchter. Schön, dass sich nun auch andere Züchter für diese tollen und ursprünglichen Tiere einsetzen.“

Der Züchter weiter über die Lauffarbe: “Meine Meinung dazu ist, dass die gelben Füße von Italienern kommen. Früher hatte jedes Tier einen Zweck. Bei den Zwergerl wurde der gute Brutinstinkt dazu genutzt, um die Legerassen ohne Bruttrieb auszubrüten. Das waren bis zu den Legehybriden hauptsächlich Italiener und Leghorn. Da ist es doch sehr wahrscheinlich, dass hier ein Gen­austausch stattgefunden hat und so die gelben kamen.“

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